Tag 14: Rückreise vom Nordkapp – Uppsala und Stockholm

11.06.2015:

Damit wir morgen unter 900 km bleiben wollen wir heute mind. bis hinter Stockholm kommen. Deshalb heißt es wieder mal früh aufstehen, 6:30 Uhr. Nach den üblichen Morgenaktionen buche ich beim Frühstück das Hotel für den Abend und schreibe die eMail an den Godenhof für Freitag. Um 8:24 Uhr bei 7° C und trockenem, leicht sonnigem Wetter kommen wir endlich los. Die Straße Richtung Sundsvall, unserem ersten Ladestop heute, ist gut ausgebaut und kann mit meistens 100 km/h befahren werden. So schaffen wir die ereignislose Strecke von ca. 200 km in 2:20 h.

Ca. 20 km vor der Stadt hat noch ein kleiner Daihatsu versucht unsere Auto-Kolonne von einigen Fahrzeugen etwas mutig zu überholen. Er ist nur 2 Auto weit gekommen, dann haben wir die Stadtgrenze erreicht. An einer 2 spurigen Ampel haben wir glücklich die rechte Spur gewählt und sind an dem Grund der Kolonne, einem LKW vorbei. An der nächsten Ampel fuhr der Daihatsu dann neben uns, der Beifahrer öffnete die Scheibe und die Insassen fragten uns in ganz gutem Deutsch, was das denn für ein Auto sei. Tesla und e-Fahrzeuge kennt man wohl in Schweden noch nicht so sehr. Sie sagten es sei chic und wir fuhren weiter. Später erfuhren wir von einem Tesla-Fahrer südlich von Stockholm, dass es wohl auch erst 700-800 Teslas in Schweden gibt.

Am SuC in Sundsvall ist es sonnig und 16° C warm. Ein ganz neues Gefühl für uns „durchgefrorenen“ Norwegenreisenden. Am SuC sind keine anderen Teslas, aber ein Elektriker arbeitet an der Fertigstellung von weiteren 2 Ladepunkten (die Säulen stehen schon, sind aber abgedeckt). Dann sind es insgesamt 3 Doppellader.

Wir machen einen kurzen Spaziergang, um die nagelneue Brücke über die Bucht von Sundsvall zu fotografieren. Leider ist die Einfahrt Richtung Stockholm noch nicht freigegeben. Nach 34 Min. laden (+44% und +34 kWh) sausen wir los. Das Navi kennt die Brücke mal wieder nicht, obwohl die Karte des Navis sie schon anzeigt. Es will uns durch die Stadt lotsen. Wir fahren deshalb die E4 Richtung Norden, also erst mal in die falsche Richtung, um an der nächsten Ausfahrt zu wenden. So können wir die Brücke nutzen und müssen nicht durch die Stadt. Die 9 SEK Maut verschmerzen wir, da uns die 10 Min. Zeitgewinn mehr wert sind.

Mit meistens 110 km/h geht es Richtung Gävle in den Süden, unserem nächsten Stop. Auch hier kennt das Navi die neue Straße nicht und will uns über die alte Landstraße führen. Wir folgen trotzdem weiterhin der E4 und haben nach 1h bereits fast 30 Min. Zeitgewinn gegenüber der ersten Naviberechnung.

Um 13:34 Uhr erreichen wir den SuC in Gävle. Die Strecke von 218 km hat Jürgen mit rasanter Fahrt und dank vieler 2-spuriger Teilstücken in 2:17 h heruntergespult. Doch oh Schreck, der Platz vor des SuCs ist abgesperrt, denn er wird gerade geteert. Teilweise zwar schon fertig, aber ringsherum überall Stellen mit noch flüssigem Teeranstrich. Wir parken in sicherem Abstand und ich steige aus um einen der Arbeiter zu fragen, ob wir überhaupt hinfahren können. Er zeigt uns einen Weg, der allerdings mitten durch mit flüssigem Teer vorbereitenen Stellen führt. Da mein Tesla bereits durch andere Baustellen genug Teer an Felgen und Lack hat scheidet dieser Weg aus. Nach einigen Überlegungen verschiebenen wir 2 Mülltonnen und ich lotse Jürgen langsam an einem Stein vorbei, über fertig geteerte Stellen zum Suc. Ein Arbeiter parkt extra noch eine Teersprühmaschine um.

Nach einer gefühlten Ewigkeit und doch nur 7 Min. lädt unser Tesla endlich seine benötigte Energie bei strahlendem Sonnenschein und 20° C. Wir beobachten ein wenig die Teerarbeiten und gehen dann auf einen Kaffee in den Rasthof. Dieser ist über die Autobahn gebaut und somit von beiden Seiten aus zugänglich. Wir sitzen am Fenster, sehen den Fahrzeugen Richtung Norden zu und stellen fest, daß es doch mehr Fahrzeuge sind, als es uns beim Fahren vorkommt. Die gleichmäßige Geschwindigkeit verfälscht das Gefühl für den Verkehr scheinbar.

Wir lassen unserem Tesla fast 1h Zeit zum Laden. Beim Reinsitzen unterbricht der Ladevorgang mehrfach ungewollt, scheinbar hat der Stecker von Säule 1B eine nicht fest sitzende Verbindung. Trotzdem ist der Akku nun 94% gefüllt.

Um 14:41 geht´s weiter, wieder vorbei an den schlimmsten Teerstellen. Die Truppe hat den Platz inzwischen fast vollständig geteert.

Unser nächstes Ziel ist die Stadt Uppsala, welche wir allein wegen des netten Namens besuchen wollen. Für die 105 km brauchen wir nur eine gute Stunde. Da das Wetter so wunderbar ist, mit blau-weißem Himmel, wollen wir ca. 1h durch das schöne Städtchen bummeln. Auch die Einwohner genießen den schönen Tag an zahlreichen Möglichkeiten am Fluß. Durch das schöne Wetter vergeht die Zeit beschleunigt, denn die Stunde ist viel zu schnell vorbei.

Doch wir müssen weiter, denn unser Tagesziel Norrköping ist noch ca. 240 km entfernt und rund um Stockholm ist viel Stau angesagt. Zum Einen ist an diesem Wochenende eine große Hochzeit hier und zum Anderen Feierabendverkehr. Doch dank Auto- und Smartphone-Navi finden wir eine Route mit wenigstens nur stark zähfließendem Verkehr. So schaffen wir die Strecke von ca. 140 km zum SuC in Sillekrog in gut 2h (am Anfang waren es laut Navi über 3h).

Dort laden wir in 38 Min. ca. 56% und summen weiter zum Borgs Villahotell in Norrköping. Dort angekommen stehen wir vor verschlossener Tür. Doch ein kurzer Anruf und die Besitzerin ist nach einem kurzen Moment da.

Da es bereits kurz vor 21 Uhr ist packen wir die Koffer ins Zimmer, fragen wo es noch was zu essen gibt, machen uns „frisch“ und gehen zu Fuß Richtung Zentrum. Unser Automobil können wir direkt vor der Unterkunft an der Straße stehen lassen und es kostet über Nacht nicht mal Parkgebühren.

 

 

 

Tagesstatistik:

  • Tageskilometer: 751 km
  • Energieverbrauch: 147 kWh = 196 Wh/km

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