10. Tag: Rückreise vom Nordkapp – Rekordfahrt 2 und Lofoten

07.06.2015:

Heute geht es von Alta Richtung Süden erst mal bis zum SuC nach Setermoen. Da die Fahrt beim Hinweg (mit Abkürzung und Fähre) bei 376 km mit einer Akkurestladung von 12% endete, wollen wir heute die längere Strecke ohne Fähre versuchen. Es wäre die längste Fahrt die mit meinem Tesla ohne Zwischenladung bisher geschafft wurde. Dazu bin ich um 7 Uhr direkt nach dem Aufstehen zum Auto, habe es wieder auf den Parkplatz für e-Fahrzeuge gestellt und an die Ladebuchse gehängt. So sollten während des Frühstücks die letzten 5% bis zur maximalen Ladung von 100% geladen werden. Zudem wird die Heizung für Innenraum und Akku eingeschaltet. Für die Fahrt müssen wir dies alles ausschalten, damit überhaupt die Chance besteht, die Strecke von über 400 km zu schaffen.

Der andere deutsche Tesla hat die 100% Ladung in der Nacht geschafft und das Paar hat sich um ca. 7:50 Uhr von uns beim Frühstück verabschiedet und sich auf den Weg gemacht. Sie wollten die Fähre um 11:45 Uhr in Olderdalen unbedingt erreichen. Wir haben ausgiebig gefrühstückt, Koffer geschnappt, ins Autoverpackt und sind dann um 8:22 Uhr mit vollen Akkus langsam losgerollt. Jürgen sollte sehr gemütlich fahren, um möglichst wenig Energie zu verbrauchen.

So sind wir bei einer Temperatur von 5°C mit max. 80 km/h gemächlich gen Süden gerollt. Einige Baustellen gleich zu Beginn haben den km/h-Durchschnitt nicht gerade nach oben getrieben. Zudem ist immer wieder aufkommender Regen nicht gut für den Durchschnittsverbrauch.

Trotz langsamer Fahrt sind wir dennoch um 11:43 Uhr an der Anlegestelle der Fähre von Olderdalen nach Lyngseidet vorbeigefahren. Die anderen Teslafahrer waren dort bereits seit ca. 10 Min. (ca. 30 Min. früher losgefahren) und haben uns vorbeifahren sehen; so haben Sie uns später erzählt.

Der Umweg entlang einen Seitenarms des Fjörds zieht sich und ein Tunnel, der den Weg stark verkürzen würde ist leider noch nicht fertig. Die Prognose für Akkurestkapazität am geplanten Ziel schwankt ständig zwischen +10% und -5%. Wir vertrauen der Anzeige nicht mehr sehr, sondern eher Jürgens sparsamen Fahrweise. Die Prognose zeigt inzwischen durch eine Bergauffahrt wieder mal -5% Rest an. Eine kleine Dreisatz-Kopfrechnung ergibt, daß wir beim aktuellen Rest von 29% für die restlichen 130 km ca. 4-5 km/% fahren müssten. Aktuell erreichen wir 5 km/%.

Ca. 1h vor Setermoen machen wir eine kurze Pause, da fährt der andere deutsche Tesla ohne uns zu bemerken an uns vorbei. Wir nehmen mit sanftem Fuss die Verfolgung auf. Und je näher wir dem Ziel in Setermoen kommen, desto besser sieht die Bilanz aus; inzwischen müssten wir nur noch 3 km/% schaffen. Und so erreichen wir nach 6:18 h und 421,3 km bei 9°C mit einer Akkurestkapazität von 3% den SuC in Setermoen. Das deutsche Paar mit dem anderen Tesla ist vor ca. 3 Min. ebenfalls sicher angekommen.

Nachdem beide Fahrzeuge an die Lader angeschlossen sind und gierig jeweils ca. 120 kW aus dem lokalen Wasserkraftstromnetz saugen, reden wir über dies und das; auch ein Gruppenfoto ist dabei. So geht die Stunde bis zu Ladung von 90% wie im Flug vorbei. Wir trennen unsere Fahrzeuge vom Energiespender und verabschieden uns. Ab hier trennen sich unsere Wege wieder. Sie haben ein Hotel in Narvik und wir wollen weiter auf die Lofoten nach Svolvær.

Mit vollen Akku können wir den Innenraum wieder heizen und Jürgens Füße „tauen“ langsam auf. Bei zeitweise bestem Wetter schweben wir den Lofoten entgegen. Das Wetter macht jetzt sogar einige Stopps für Fotos nötig.

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Ausblick vom Strand von Bjerkvik
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Solche Brücken gibts viele über die Fjörde
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Mit Sonne sieht alles gleich viel freundlicher aus
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Ein Fjord kurz vor Svolvær – So sieht ein Tesla noch besser aus

Um 20:13 Uhr erreichen wir in Svolvær den erhofften Typ2 Lader. Ein Test ergibt, daß wir uns hier einfach anstecken und unseren Tesla mit 12 kW laden können.

Wir nutzen die Zeit und sehen uns ein wenig in der Hafengegend um, auch weil wir nach einer Möglichkeit für das Abendessen suchen. Zufällig legt gerade ein recht großes Schiff der Hurtigruten ab. Wir beobachten das „kleine Schiffchen“ bis es wendet und den Hafen in langsamer Fahrt verlassen hat.

Tour_Tag10_gefahren_Norwegen_2015

Link zur Etappe von Tag 10

Tagesstatistik:

  • Tageskilometer: 768 km
  • Energieverbrauch: 138 kWh = 180 Wh/km

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