4. Tag auf dem Weg zum Nordkapp – Die Elektrofähre

01.06.2015:

Heute haben wir doch glatt verschlafen. Aufstehen erst um 8:10 Uhr. Der Tag scheint schön zu sein; zumindenst kein Regen und ein wenig Sonne auf den Bergen. Also schnell duschen, fertig machen und zum Frühstücken; um 9:00 Uhr sind wir fertig und kurz darauf auch schon im Auto. Da der Empfang morgens nicht besetzt ist mussten wir nur kurz den Schlüssel am Empfang ablegen (bezahlen muß man am Abend zu vor bereits bis spät. 21:30 Uhr).

Tag04_01  Tag04_02

Am Supercharger (SuC) in Aurland habe ich nochmals Fotos gemacht, da der GPS Empfänger bei den letzten 50 Fotos von gestern wegen leerer Batterie im Streik war. Eine Fahrt durch den längsten Autotunnel der Welt, welcher hier beginnt, streichen wir. Es wären 24,5 km in die falsche Richtung und damit nochmals die Strecke zurück. Und das in einem dunklen Tunnel. Ist es uns nicht wert, zumal das Tagesziel – Hotel Pollfoss in Skjåk – ca. 500 km entfernt ist. Und es gibt noch sehr viele Tunnel in Norwegen.

Nun geht´s in gemütlicher Fahrt los, zu unserem wichtigstes Ziel heute, mit der weltweit ersten elektrisch angetriebenen Autofähre den Sognefjord zwischen Oppedal und Lavik zu überqueren, um den SuC in Sandane zu erreichen; immerhin ca. 350 km und damit unsere bisher längste geplante Etappe. Bereits in Flam zeigt die Hochrechnung unseres Energieverbrauchs für die Strecke bis zur Fähre nur einen Rest von 21%; dies bedeutet der ca. 160 km hinter Lavik gelegene SuC ist nur mit hoher Unsicherheit erreichbar.

Da wir noch nicht so viel Erfahrung mit der Energiehochrechnung haben, fahren wir nochmals zum SuC Flam zurück und laden bis zum Rand voll. Nach ca. 30 Min. geht´s dann endgültig los.  Gleich hinter Flam geht es erstmal 5,3 km in einem Tunnel bergauf und kurz danach für ca. 11 km in einem Tunnel bergab und wir sind am Nærøyfjord wieder auf Meereshöhe.

Nach ca. 1 h erreichen wir einen wunderschönen Wasserfall – Tvindefossen – Pause für Bedürfnisse und Fotos, trotz Regen. Die E16 führt Richtung Bergen immer schön am Wasser entlang. Ohne auf der Karte nachzusehen weiß man nie so ganz, ob es ein großer Bergsee oder schon ein Fjord ist. Vorbei führt die Fahrt an Vossevangen (ein Tunnel dient als Umgehungsstraße) und Evanger. Da wir aus zeitlichen Gründen nicht nach Bergen wollen, biegen wir kurz vor Dale auf die R569 ab. Bis hierher hätte es übrigens heute ohne eFahrzeug 43 NOK Maut gekostet.

Die R569 ist eine sehr kurvige, enge Strasse durch viele Tunnel (bis Romarheim genau 23), meist entlang von Fjörden. Wäre das Wetter besser, gäbe es sicher Gelegenheit für viele Fotos. So halten wir nur in Movika kurz an, um die 2 beeindruckenden Wasserfälle festzuhalten.

In Romarheim angekommen geht es entweder nach Bergen oder nach Ytre Oppedal, wo die elektrische Autofähre einen Ihrer Häfen hat. Wie gesagt sind wir noch etwas ängstlich was die Energiehochrechnung angeht. Diese zeigt an, daß es wohl ohne Aufladen nicht bis zum geplanten Stop am SuC Sandane reicht. Kurzfristig entscheiden wir uns für einen 100 km Umweg zum SuC nach Asane (kurz vor Bergen). Dort holt sich unser Tesla ca. xx kWh Wasserkraftenergie aus dem lokalen Netz und wir laden unseren Speicher mit einem kleinen HotDog-Snack im Tankstellen Shop auf. Nur 36 Minuten Ladezeit sollte reichen, damit wir entspannt zum nächsten SuC in Sandane gelangen.

Also zurück über die E39, wieder durch die 13 Tunnel und über 2 große Brücken nach Romarheim. Der längste Tunnel davon ist mit 5 km der Eikefet-Tunnel – diese Länge ist aber in Norwegen wohl nichts besonderes. Nach weiteren 44 km haben wir Ytre Oppedal erreicht. Hier ist der Hafen der elektrischen Autofähre „Ampere“ und damit unser wichtigstes Ziel für heute. Artig stellen wir uns in die Auto-Warteschlange. Da hier 3 Fähren ihren Hafen haben fahren sie im 20 Min. Takt, was zu dieser Jahreszeit sehr entspannt ist. Wir sehen nach der „Ampere“, die wir beim Laden am hinteren Ende des Hafens entdecken. Da wir unbedingt mit dieser Fähre fahren wollen, verlassen wir die Schlange der 16:00 Uhr Fähre wieder und parken am CHAdeMO Lader am Hafen. Erst als die Fähre ihre Tore schließt, fahre ich den Tesla schnell an die Wartelinie für die „Ampere“ – Erster!!!

Tour_Tag04_gefahren_Norwegen_2015

Link zur Etappe von Tag 04

Tagesstatistik:

  • Tageskilometer: 630 km
  • Tunnel: 88
  • große Brücken: 4
  • Fähre: 1x rein elektrisch
  • Energieverbrauch: 136 kWh = 216 Wh/km (entspricht ca. 13,6 l Diesel)

Schreibe einen Kommentar